KASERNE BASEL
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048 KASERNE BASEL
UMBAU UND SANIERUNG DES HAUPTBAUS FÜR EIN ZEITGENOSSISCHES KULTUR- UND KREATIVZENTRUM BASEL, SCHWEIZ
Anonymer Wettbewerb 2013

Auftraggeber: Kanton Basel-Stadt. BF: 5 000 m2. Ziv. Ing.: SDI Biel/Bienne SA. Projektteam: Jean-Frédéric Luscher, Manuela Ruozzi, Brice Jean-François, Mathieu Breton-Ortuno, Philippe Recht.

Städtebau
Die «neue Kaserne» wird durch die vorgesehenen Kultur- und Gastronomie-Funktionen eine offenere Rolle für die Basler Bevölkerung spielen. In Bezug auf die Bedeutung des Monuments werden die folgenden Aspekte gleichmässig betrachtet: 1) Die Verbindung vom Kasernenhof zum Rhein. 2) Die monumentale Fassade zum Rhein. 3) Das Denkmal
als lebendiges zeitgenössisches Kulturzentrum.
Die historische Bausubstanz erfordert eine gemessene Strategie im Sinne der architektonischen Sprache. Die Verwirklichung des Projekts wird durch eine feine Balance zwischen Eingriffen an die Fassaden und Materialisierung der Geometrie des Platzes, im Hof und am Rheinufer. Die klare Einteilung der Bauteile (mit den Proportionen 1/3/5/3/1) wird auf dem Boden mit Streifen aus Naturstein dargestellt. Diese Felder schaffen ein übergeordnetes Bild und die Verbindung des Quartiers zur Kaserne und der Kaserne zum Fluss wird verstärkt. Die Materialisierung wird ähnlich wie bei dem Münsterplatz mit zwei verschiedenen Naturstein Pflasterungen und seitlich mit einem stabilisierten Belag ausgeführt. Die bestehende Gestaltung der grossen Stufen zum Rhein wird auf die Achse der Kaserne erweitert.
Somit wird das Monument an die Umgebung angepasst. Die wunderschönen Bäume haben auch eine wichtige Präsenz im Platz. Analog zum Schattenwurf der Baumkrone auf dem Boden werden generöse Holzterrassen mit freier Form und kreisförmige Sitzbänke nahe am den Stämmen herum plaziert. Der Platz und die Kaserne werden dann wirklich im Schatten der Linden eine andere Dimension kriegen.

Architektur
Das Projekt zeigt ein klares Verhalten und Respekt zur Bausubstanz. Die Materialauswahl wird dem entsprechend ausgesucht: Weissputz mit weissem Mineralanstrich, hellgrau Sockel und Holzarbeiten, geseifte und geölte Holzböden, bestehende und neue Hartbetonböden, Gussasphalt, versenkte Leuchten und Lichtstreifen, schwarze Rundstäben mit Füllung aus Metallgewebe für die Geländer. Neue Bauteile aus Beton werden mit Holzbrettschalungen ausgeführt. Das gleiche Bild wird auch für neue Trennwände oder Terrassenbelag benutzt.

Innere Verbindungen
Die öffentliche Verbindung durch das Gebäude wird dank fünf neuen Türöffnungen projektiert. Für die Glasstüre sind die bestehenden Gewölbe der Aussenwand ausgehöhlt. Eine monumentale Betontreppe verbindet beide Niveaus der zweigeschossigen Halle. Die Struktur aus bildet mit riesigen Bögen bildet ein außerordentliches Ort und wird ein Echo zum Bestand sein.

Erschliessung
Alle Räume sind direkt oder indirekt für Behinderten zugänglich. Flächige sanfte Rampen im Aussenbereich ermöglichen stufenlose Eingänge. Im Gebäude bleiben die bestehenden Niveaus unverändert. Dafür wird eine Rampe pro Sektor im EG sorgfältig geplant.
Treppen und Lifte sind aus weissem Blech verkleidet und frei auf die ganze Höhe der Türme gebaut: das Tageslicht der Fenster wird dadurch bis in den Untergeschoss gebracht.

Brandschutz
Die vorgeschlagene Aufteilung der Brandsektoren wird behalten. Glastüre und Trennwänden sind mit dem bewerteten Promat-System aus Holz vorgesehen.

Passagen Süd und Nord
Das Zwischenbauteil Süd wird wie empfohlen abgerissen. Eine sonnige Passage wird dann den Innenhof zum neu gestalteten Klingentalweglein verbinden. Eine gedeckte Terrasse wird in dem Zwischenraum plaziert, damit es noch mehr Attraktivität zwischen dem Kasernenhof und dem Klingental entstehen kann. In der Nordpassage zum Quartierhaus wird ein kleiner Café-Bar das Angebot ergänzen. Die Kinderkrippe daneben wird die Wirtschaftlichkeit verbessern, mit ständigem Hin und Her von Eltern.

Statik und Erdbebentüchtigung
Die empfohlenen Massnahmen wurden interpretiert, um die meist Bausubstanz zu behalten. Die Baumethode kombiniert verschiedene Trocken- und Nassbautechniken. Dies wird auch die Bauzeit, bzw. Kosten reduzieren. Für die horizontale Aussteifung der Böden werden doppellagige 30mm-Kerto Platten quer von unten an die bestehenden Balken befestigt. Eine Fermacell Brandschutzdecke mit Dämmung wird mit 10 cm Abstand für die Elektrozuleitungen und versenkte FL Leuchten angebracht. Vorteil ist, dass kein massiver Umbruch der Decken und der Parkettböden notwendig ist. Die Aussenwand wird durch Stahlrahmen Querschnitt 25 x 25 cm mit kreuzförmigen Kabelverbindungen ausgesteift. (Siehe statisches Modell OG 1-3). Diese Bauteile werden sorgfältig teilweise in die Wand eingelegt. Die bestehenden Fensterleibungen werden mit der Steinsäge verbreitet, ohne schädliche Vibrationen für das Mauerwerk. Anschlüsse an Boden und Decke werden gleich mit Spriessungen ausgeführt. Die Spalten bei den Balkenanschlüssen an die Aussenwand werden von Hand ausbetoniert. Die inneren Wände werden aufgedoppelt statt abgerissen: die neue Wand wird im Verbund zur bestehenden Mauer mit Pumpbeton einschalig ausgeführt.

Haustechnik
Die statische Strategie ermöglicht eine einfache Planung der technischen Anlagen. Installationen werden strangweise geplant, für eine optimale Anordnung der Sanitärleitungen, der Fallleitungen, der Lüftungskanäle und der Elektrozuleitungen.
Eine Lüftungszentrale wird in Dachstuhl vorgesehen, in direkter Verbindung zur Küche. Leuchten und elektrische Zuleitungen werden optimal an die neue Decke befestigt (entweder versenkt, bündig oder gehängt). Die bestehenden Heizkörper in den Obergeschossen können grundsätzlich behalten werden.

Aussage zum Nutzungsprogramm
Die klare Aufteilung der Räume und die generösen Innenmassen der Räumen ermöglichen eine vernünftige und flexible Aufteilung der Funktionen ohne Beeinträchtigung der historischen Bausubstanz.